Green Factory BAVARIA
Der von der Bundesregierung beschlossene Ausstieg aus der Kernenergie führt zum schrittweisen Abschalten der vier verbliebenen bayerischen Kernkraftwerke bis 2022. Vor dem Hintergrund des hohen Anteils an Strom aus Kernenergie in Bayern (57,6 %) sowie dem geplanten Ausbau der Elektromobilität (auf 200.000 Fahrzeuge in Bayern bis 2020) besteht am Technologie- bzw. Produktionsstandort Bayern der Handlungsbedarf, die resultierende Versorgungslücke an elektrischer Energie nachhaltig zu schließen. Allein durch den gestarteten, kraftvollen Ausbau der regenerativen Energien kann diese Herkulesaufgabe wirtschaftlich und zeitgerecht nicht sinnvoll umgesetzt werden. Die hohe Bedeutung des Schutzes der natürlichen Lebensgrundlagen in Bayern sowie die Verpflichtung zum möglichst sparsamen Umgang mit Energie (Bayerische Verfassung Artikel 141 Absatz 1) erfordert dazu das Umsetzen von nachhaltigen, umweltschonenden sowie landschafts-verträglichen Maßnahmen.
Die Green Factory Bavaria soll einen Beitrag zur Befähigung bayerischer Unternehmen bei der Verbesserung ihres Ressourcenverbrauches leisten. Die Hauptstoßrichtungen sind einerseits der Know-how-Transfer von der angewandten Forschung in die Industrie sowie die Organisation des Erfahrungsaustauschs unter den Unternehmen. Zur Erreichung dieser Zielsetzung werden bayernweit sogenannte Green Factories zur energieeffizienten Produktion an folgenden Hochschulen und Frauenhofer Projektgruppen als Demonstrations-, Lern- und Forschungsplattformen auf- und ausgebaut:
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Hochschulen und Unternehmen entwickeln dazu gemeinsam technische Lösungen und methodische Vorgehensweisen zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs und präsentieren die neusten Erkenntnisse zeitnah in den Green Factories. Theoretische Schulungen können durch Vorführungen in den Green Factories begreifbar gemacht werden. Unternehmen werden durch individuelle Beratungsleistungen unterstützt, Internet-gestützte Checklisten und Benchmarking-Analysen helfen bei der Bestimmung des Handlungsbedarfes. An jedem Standort werden spezifische, bayernweit koordinierte Technologie-Schwerpunkte dargestellt sowie übergreifende Querschnittsthemen und gemeinsame Aktivitäten bearbeitet, um den Informationsaustausch sowohl untereinander als auch mit der Industrie sicherzustellen.